Neubau KV-Terminal
Augsburg-Gersthofen
Der Zukunft gerecht werden
Das bestehende Terminal für den Kombinierten Verkehr (KV) in Augsburg-Oberhausen entspricht nach Anlagenkonzeption, Leistungsfähigkeit und örtlichen Gegebenheiten nicht den heutigen Anforderungen und arbeitet seit Jahren an seiner Leistungsgrenze (ca. 22.000 Ladeeinheiten pro Jahr).
Um die Wirtschaftsregion Schwaben zu stärken und genügend Umschlagkapazitäten zur Verfügung zu stellen, bedarf es eines neuen leistungsfähigen Terminals. Der neue Standort im Güterverkehrszentrum Augsburg (GVZ) bietet hier alle Vorzüge für einen effektiven Betrieb, um dem wirtschaftlichen Wachstum der Region und den dort angesiedelten Industriegebieten nachhaltig gerecht zu werden. Nach der Inbetriebnahme des Standorts Augsburg-Gersthofen wird der bestehende Standort in Augsburg-Oberhausen geschlossen.
Das ist grün
Über 50 Prozent des heutigen Augsburger Aufkommens kommen direkt aus Augsburg und den am Stadtrand gelegenen Gewerbestandorten, weitere 35 Prozent aus dem 50-Kilometer-Bereich des Großraumes Augsburg. Die Nachfrage ist deutlich größer als das derzeitig mögliche Umschlagvolumen.
Im neuen KV-Terminal Augsburg-Gersthofen können ca. 62.000 Ladeeinheiten pro Jahr (Prognose 2030) umgeschlagen werden. Die Kapazitätserhöhung führt zu einer Entlastung auf der Straße von 2,3 Millionen Lkw-Kilometer pro Jahr. Die Umwelt wird somit geschützt, pro Jahr werden 0,7 Millionen Liter Diesel und rund 1.754 Tonnen CO2 eingespart. Die Kapazität im Terminal lässt sich auf bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr erweitern bei Nachrüstung des dritten Krans.
Ein weiterer Nachhaltigkeitsaspekt bezieht sich bereits auf die Baumaßnahmen selbst. Mit Unterstützung von Erdpool, einem Corporate Start-up der DB Bahnbau Gruppe, werden rund 55 % des für den Umschlagbahnhof anfallenden Erdaushubs nicht mehr entsorgt, sondern wiederverwendet. Das entspricht einer Menge von etwa 250.000 Tonnen, die hauptsächlich aus Oberboden, Lösslehm sowie Schmelzwasserschotter besteht. Die erfolgreich vermarkteten Materialien werden lokal wiederverwendet und erhebliche Entsorgungskosten eingespart. Dadurch wird ein wertvoller Beitrag zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit geleistet.
Aktuelles
Sperrung der Teilstücke Gablinger Weg während der Bauphase
Die Bauarbeiten für das neue Umschlagterminal Augsburg-Gersthofen der Deutschen Bahn (DB) im Güterverkehrszentrum Region Augsburg (GVZ) sind in vollem Gange. Die Bauarbeiten haben sich mittlerweile auch auf den Bereich des Gablinger Wegs ausgeweitet. Dieser ist seit dem 15. Juli in Teilen gesperrt. Fußgänger:innen sowie Radfahrende nutzen bitte die vor Ort ausgeschilderte Alternativstrecke über den Mittleren Schleisweg in der Verlängerung zum Gablinger Weg auf die Karlsruher Straße zur Stuttgarter Straße. Die Teilstücke des Gablinger Wegs bleiben nun bis zum 31. März 2025 für die Öffentlichkeit gesperrt.
Leider kam es zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten im Bauablauf der Proberammungen, weshalb die kurzfristige Sperrung des Verkehrsweges Gablinger Weg dringend notwendig war, um für ausreichend Sicherheitsabstand zu den schweren Baumaschinen zu sorgen. Im Zuge der Baumaßnahmen für das neue Umschlagterminal sollte die Sperrung des Gablinger Wegs ursprünglich erst gegen Ende August erfolgen. Um die eigene Sicherheit nicht zu gefährden, empfiehlt die DB dringend, die Alternativstrecke zu nutzen.
Lage & Ausstattung
Das neue KV-Terminal wird schienenseitig durch ein neues Zuführgleis an den Regionalbahnhof Augsburg angeschlossen. Straßenseitig besteht über die Karlsruher Straße eine unmittelbare Verbindung zur Bundesstraße 17 und zur Autobahn 8. Das neue Terminal wird ausgestattet mit:
- Vier Umschlaggleisen mit einer Kranbaren Nutzlänge von 700 Metern
- Zwei Abstellgleisen und einem Umfahrungsgleis
- Zwei Portalkranen und Nachrüstung eines dritten Krans
- Je eine Fahr-, Lage- und Rückfahrspur für Lkw
- Dispositionsgebäude
- Ein- und Ausfahrbereich Lkw mit Videotoren
- Ein Zuführungsgleis (südlich) zur Anbindung des Terminals an den Regionalbahnhof Augsburg inklusive Neubau von zwei Eisenbahnüberführungen (Gablinger Weg und Karlsruher Straße)
- Ein Ausziehgleis (nördlich) parallel zur Autobahn 8
Visualisierungen zum neuen Umschlagbahnhof
Projektstand
Die Besonderheiten im Projekt
Das Projekt hat die Besonderheit, dass das Planrecht bereits besteht. Die Planfeststellung wurde in der Vergangenheit von der Regierung von Oberbayern auf Antrag der TIA GmbH (Terminal Investitionsgesellschaft Augsburg) durchgeführt, der Planfeststellungsbeschluss liegt seit 2017 vor. Mit Auflösung der TIA GmbH ging das Planrecht an die DUSS mbH als rechtlicher Nachfolger über. Die DUSS hat im Jahr 2021 das vorhandene Planrecht an die DB Netz AG (seit 01.01.2024 DB InfraGO AG) als Bauherr übergeben. Die DUSS tritt weiterhin als Betreiber der Anlage auf.
Mit Übernahme des Projekts hat die DB Netz AG (seit 01.01.2024 DB InfraGO AG) die weiteren Planungen auf Basis des bestehenden Planrechts begonnen. Einzelne Gewerke müssen tiefer beplant und an das bestehende Regelwerk der DB angepasst werden. Zusätzlich sind die Belange zum Umwelt- und Naturschutz einzuhalten. Für weitere Planänderungen ist das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zuständig.
Dialog
Das Projektteam steht Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihre Nachricht an agu.pl@deutschebahn.com
Für Fragen oder Beschwerden hinsichtlich Lärmbeeinträchtigungen während der Bauphase melden Sie sich bitte direkt bei unserem Immissionsschutzbeauftragten unter der Rufnummer 0152 / 3751 9645.
Häufig gestellte Fragen
Das neue KV-Terminal wird schienenseitig durch ein neues Zuführgleis an den Rangierbahnhof Augsburg angeschlossen. Straßenseitig besteht über die Karlsruher Straße eine unmittelbare Verbindung zur Bundesstraße 17 und zur Autobahn 8. Das neue Terminal wird ausgestattet mit:
- vier Umschlaggleisen mit einer kranbaren Nutzlänge von 700 Metern
- zwei Abstellgleisen und einem Umfahrungsgleis
- zwei Portalkranen (Nachrüstung eines dritten Krans ist möglich)
- Je eine Fahr-, Lade- und Rückfahrspur für Lkws
- Vier Abstellspuren für Container
- Dispositionsgebäude
- Ein- und Ausfahrbereich für Lkws mit Videotoren
- ein Zuführungsgleis (südlich) zur Anbindung des Terminals an den Rangierbahnhof Augsburg inklusive Neubau von 2 Eisenbahnüberführungen (Gablinger Weg und Karlsruher Straße)
- ein Ausziehgleis (nördlich) parallel zur Autobahn 8
Aktuell wird von einem Umschlag von ca. 62.000 Ladeeinheiten pro Jahr ausgegangen.
Die Fläche des Umschlagbahnhofs beträgt ca. 132.000 Quadratmeter.
Das bestehende KV-Terminal in Augsburg-Oberhausen entspricht nach Anlagenkonzeption, Leistungsfähigkeit und örtlichen Gegebenheiten nicht den heutigen Anforderungen und arbeitet seit Jahren an seiner Leistungsgrenze (ca. 22.000 Ladeeinheiten pro Jahr).
Um die Wirtschaftsregion Schwaben zu stärken und genügend Umschlagkapazitäten zur Verfügung zu stellen, bedarf es eines neuen leistungsfähigen Terminals. Der neue Standort im Güterverkehrszentrum Augsburg (GVZ) bietet hier alle Vorzüge für einen effektiven Betrieb, um dem wirtschaftlichen Wachstum der Region und den dort angesiedelten Industriegebieten nachhaltig gerecht zu werden. Nach der Inbetriebnahme des Standorts Augsburg-Gersthofen wird der bestehende Standort in Augsburg-Oberhausen geschlossen.
Es werden etwa 250 Lkws pro Tag den Umschlagbahnhof passieren.
Die Anlage darf rund um die Uhr betrieben werden. Erfahrungsgemäß wird jedoch durchschnittlich nur an 250 Tagen im Jahr umgeschlagen. Auch samstags und sonntags finden wenige Arbeiten im Terminal statt.
Ein KV-Terminal muss wirtschaftlich betrieben werden und dabei selbstverständlich den größtmöglichen Schutz der Anwohnenden gewährleisten sowie Eingriffe in Natur und Umwelt minimieren. Dafür sind folgende Voraussetzungen notwendig, die der Standort optimal erfüllt:
Eine sehr gute schienen- und straßenseitige Anbindung:
Die Lage im Güterverkehrszehntrum Augsburg (GVZ) zeichnet sich durch eine kundennahe und verkehrsgünstige Anbindung aus. Durch ein neues Zuführgleis wird der Umschlagbahnhof direkt an den Rangierbahnhof Augsburg angeschlossen. Straßenseitig besteht am gewählten Standort über die Karlsruher Straße eine unmittelbare Verbindung zur Bundesstraße 17 und zur Autobahn 8.
Verfügbarkeit einer ausreichend großen Fläche:
Auf dieser müssen die erforderlichen Bestandteile des Terminals untergebracht werden – d.h. nicht nur Umschlaggleise und -geräte, sondern auch Fahr- und Standflächen für Lkws und Container, betriebliche Einrichtungen wie das Dispositionsgebäude, Anlagen zum Schutz von Grundwasser und Boden und alle Anlagen der technischen Ausrüstung.
Es wurde eine Erweiterung des Bestandsterminal Augsburg-Oberhausen in Betracht gezogen. Aufgrund der innerstädtischen Lage ist ein ausreichender Ausbau jedoch nicht möglich.
Für das KV-Terminal sind ca. 83 Millionen € eingeplant. In den Kosten sind sowohl Planungs- als auch Baukosten enthalten.
Der größte Anteil wird auf der Grundlage des Gesetzes über den Ausbau der Schienenwege des Bundes (Bundesschienenwegeausbaugesetz), also durch Mittel der Bundesrepublik Deutschland, finanziert. Ein weiterer Finanzierer ist die Deutsche Bahn AG mit eigenen Mitteln. Auch die Europäische Union (EU) ist im Rahmen des Connecting Europe Facility Sonderprogramms mit 37,6 Millionen Euro an der Finanzierung des Projekts beteiligt.
Die DB InfraGO AG als Infrastrukturunternehmen realisiert den Bau und wird gleichzeitig Anlageneigentümerin zusammen mit der DB Energie GmbH. Die Baudurchführung der einzelnen Maßnahmen wird in öffentlichen Ausschreibungsverfahren vornehmlich an mittelständische Unternehmen mit entsprechenden Qualifikationen vergeben.
Im Jahr 2024 wird mit dem Bau begonnen.
Der Schutz der Anwohnenden vor Baustellenlärm steht bei der Bahn an höchster Stelle. Die DB beabsichtigt, Nachtarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Ganz vermeiden lässt sich das leider nicht. In Ausnahmen müssen lange im Vorfeld genehmigte Sperrpausen der bestehenden Betriebsgleise auch nachts genutzt werden, um z.B. den Weichenanschluss an das bestehende Netz zu bauen.
Zeitweise wird es zu Einschränkungen auf der Karlsruher Straße (Zufahrt zum GVZ) im Bereich des Neubaus der Eisenbahnüberführung kommen. Der Verkehr wird in der Bauphase hier einspurig geführt werden. Außerdem wird während der Bauzeit der Eisenbahnüberführung am Gablinger Weg eine Vollsperrung des Fuß- und Radweges notwendig sein. Die Umleitung führt über die Karlsruher Straße.
In einer vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI, seit 2021 BMDV) beauftragten volkswirtschaftlichen Bewertung wurde der Ausbau und die Verlagerung des KV-Standortes (Kombinierter Verkehr Standort) Augsburg positiv bewertet und empfohlen. Der Neubau ist Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030 und dort unter Projekten des Vordinglichen Bedarfs aufgeführt. Somit entspricht die Realisierung der Maßnahme dem politischen Willen des Bundes.
Die Planfeststellung wurde von der Regierung von Oberbayern auf Antrag der TIA GmbH (Terminal Investitionsgesellschaft Augsburg) durchgeführt, der Planfeststellungsbeschluss liegt seit 2017 vor. Mit Auflösung der TIA GmbH ging das Planrecht an die DUSS mbH als rechtliche Nachfolgerin über. Die DUSS hat im Jahr 2021 das vorhandene Planrecht an die DB Netz AG (seit 01.01.2024 DB InfraGO AG) als Bauherrin übergeben. Die DUSS tritt weiterhin als Betreiber der Anlage auf.
Die Inbetriebnahme ist Ende des Jahres 2026 vorgesehen.
Auf der offiziellen Webseite der Umschlagbahnhöfe erfahren Sie alle wichtigen Informationen über das KV-Terminal Augsburg-Gersthofen. Dort finden Sie auch aktuelle Berichte über Fortschritte beim Bau oder der Planung. Sollten sich dennoch weitere Fragen ergeben, steht Ihnen das Projektteam gerne zur Verfügung. Es freut sich über Ihre Nachricht an agu.pl@deutschebahn.com
Eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung bei neuen Infrastrukturprojekten steht bei der Deutschen Bahn an erster Stelle. Da der Planfeststellungsbeschluss für das KV-Terminal Augsburg-Gersthofen schon vorliegt, ist eine nachträgliche Beteiligung an der Planung nicht mehr möglich. Dennoch sucht die Deutsche Bahn im Rahmen der weiteren Planung das Gespräch mit den betroffenen Stakeholdern (Anwohnende, Privateigentümer, lokale Vereine, etc.) und stellen das Projekt bei Infoveranstaltungen und Baustellenbesichtigungen vor.
Insgesamt stärkt das erweiterte Angebot an Umschlagleistungen die Wirtschaftskraft des Standorts Augsburg. Die Kundenzufriedenheit aus Industrie und Gewerbe wird durch zuverlässige und kostengünstige Transporte auf der Schiene gesteigert. Das erhöht die Attraktivität und zieht mehr Kunden an. Indirekt schafft das Projekt durch die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Arbeitsplätze. Die Kapazitätserhöhung führt zu einer Entlastung auf der Straße von 2,3 Millionen Lkw-Kilometer pro Jahr. Die Umwelt wird somit geschützt, pro Jahr werden 0,7 Millionen Liter Diesel und rund 1.754 Tonnen CO2 eingespart.
Die bestehenden innerstädtischen Lkw-Verkehre werden ins Güterverkehrszentrum verlagert. Die DB und weitere Dienstleister schaffen Arbeitsplätze im Terminal und in der Region.
Derzeit sind 5 Mitarbeiter im Terminal Augsburg-Oberhausen beschäftigt.
Durch den Neubau des Terminals in Augsburg-Gersthofen werden 12 weitere Arbeitsplätze geschaffen.
Für den unvermeidbaren Eingriff in die Natur wurde bereits auf einer Fläche von 3,48 Hektar für einen ökologischen Ausgleich gesorgt. Direkt vor Ort werden Grünflächen und Biotope angelegt und damit neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen.
Nach dem Abschluss der Bauarbeiten ist nicht die DB InfraGO AG, sondern die DUSS als Betreiberin für die Anlagen verantwortlich. Sie ist Deutschlands größte Terminalbetreiberin im Binnenland für intermodale Schiene. Die DUSS ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Werte der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) und der 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) einzuhalten.
Anlagen des KV-Terminals verursachen Lärmimmissionen durch Verkehr und Betrieb. Um die gesetzlich geforderten Werte einzuhalten, werden verschiedene technische und konstruktive Maßnahmen ergriffen. Dazu zählt die Errichtung von Schallschutzwänden.
Das Entwässerungssystem im Umschlagbereich ist nach den Anforderungen der Bundesanlagenverordnung für wassergefährdende Stoffe (AwSV) auszuführen. Dabei wird das Versickerungswasser oder auch mögliche Leckagen in einem nach unten abgedichtetem Entwässerungssystem gesammelt und abgeführt. Zusätzlich ist eine Leckagewanne auf der Anlage vorhanden, um beschädigte Container aufzunehmen.
In unserer Mediathek finden Sie die FAQ außerdem als PDF-Dokument zum Download.