Neubau drittes Modul
Umschlagbahnhof Kornwestheim

Kapazitätserweiterung des Umschlagbahnhofs Kornwestheim

Der Umschlagbahnhof (Ubf) Kornwestheim liegt inmitten der schwäbischen Wirtschaftsregion Stuttgart, Ludwigsburg und Kornwestheim. Diese befindet sich seit Jahren in einem wirtschaftlichen Aufschwung, sodass neben der Automobilindustrie sowohl weitere Speditionsverkehre als auch Seehafenhinterlandverkehre am Standort ihren Platz gefunden haben. Der Ubf Kornwestheim ist maßgeblich an den optimierten logistischen Prozessen der umliegenden Wirtschaftsakteure beteiligt und kann somit die Effizienz rund um den kombinierten Gütertransport-Verkehr steigern.

Unser Projekt sieht, ergänzend zu den zwei bestehenden Modulen, den Neubau eines dritten Moduls vor. Ziel ist es, die Kapazitäten für die steigende Nachfrage nach Containerumschlägen und für den hohen Zwischenabstellbedarf von Containern des maritimen Verkehrs zu erweitern.

Nutzen für die Region und die Umwelt

Aktuell besitzt der Umschlagbahnhof eine Kapazität von 175.000 Ladeeinheiten jährlich. Eine Verkehrsprognose für das Jahr 2030 sieht hingegen eine Steigerung des Kombinierten Verkehrs (KV)-Aufkommens von 248.000 Ladeeinheiten pro Jahr vor, sodass ein zusätzliches Modul zur Bewältigung unerlässlich ist.

Des Weiteren hat die Verlegung mehrerer Ladeeinheiten von der Straße auf die Schiene einen enormen ökologischen Einfluss. Es werden insgesamt rund 18,5 Millionen Lkw-Kilometer und 13.800 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Folglich profitiert sowohl die Wirtschaft als auch die Umwelt auf lange Sicht von dem Ausbau des Ubf Kornwestheim.

Umschlagbahnhof mit einem schwebenden Container.
Foto: DB InfraGO AG

Lage & Ausstattung

Der Ubf Kornwestheim liegt im Westen der Stadt Kornwestheim sowie im Norden der Region Stuttgart und ist schienenseitig über den Bahnhof Kornwestheim Rangierbahnhof und angrenzende Verbindungsstrecken an folgende Hauptstrecken angebunden:

  • Stuttgart–Neu-Ulm (Strecke 4700, Filstalbahn)
  • Stuttgart–Bretten (Strecke 4800, Württembergische Westbahn)
  • Stuttgart–Horb (Strecke 4860, Gäubahn)

Straßenseitig ist der Ubf über die Bundesstraße 27a an die Autobahn 81 und die Bundesstraße 10 angebunden.

Übersichtskarte mit Neubau Modul 3 am KV-Terminal Kornwestheim

Das neue Modul des KV-Terminals wird ausgestattet mit:

  • Vier Umschlaggleisen mit einer kranbaren Nutzlänge von je 600 Metern
  • Kranbahn mit Kranbahnschienen auf Kranbahnbalken
  • Je ein Fahr -, Lade – und Rückfahrspur für Lkw
  • Zwei Abstellspuren für Container

Visualisierungen zum neuen Umschlagbahnhof

Projektstand

Die Besonderheiten im Projekt

Planfeststellung

Der Ubf Kornwestheim wurde bereits mit drei Modulen planfestgestellt. Aus diesem Grund besteht für den Bau des dritten Moduls Planrecht, was die Planung und Umsetzung des Projekts erheblich beschleunigt.

Eidechsensperrzaun in Steinheim an der Murr
Foto: DB InfraGO AG

Artenschutz

Im Sommer 2022 wurde für den geplanten Ausbau des Umschlagbahnhofs Kornwestheim eine vorgezogene artenschutzrechtliche Maßnahme durchgeführt. Diese umfasste das Abfangen und Umsiedeln von Zauneidechsen. Die Zauneidechsen wurden auf eine Ersatzhabitatfläche nach Steinheim an der Murr gebracht. In einer zweiten Abfangaktion im Frühjahr 2023 wurden die restlichen Eidechsen auf separate Ausgleichsflächen im Umfeld des Terminals für Kombinierten Verkehr in Kornwestheim gebracht.

Dialog

Das Projektteam steht Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihre Nachricht an kwu.pl@deutschebahn.com.

Häufig gestellte Fragen

Aufbau und Funktion
Wie wird das Terminal durch den Ausbau erweitert?

Ergänzend zu den zwei bestehenden Modulen sieht das Projekt den Neubau des dritten Moduls vor.

Wie soll das neue Modul genau aussehen?

Das neue Modul des KV-Terminals wird ausgestattet mit:
•    4 Umschlaggleisen mit einer kranbaren Nutzlänge von je 600 Metern
•    2 Portalkranen (Nachrüstung eines 3. Krans ist möglich)
•    Je 1 Fahr -, Lade – und Rückfahrspur für Lkws
•    2 Abstellspuren für Container

Wie viele Container werden nach dem Ausbau pro Tag umgeschlagen?

Nach dem Ausbau des 3. Moduls werden ca. 1000 Ladeeinheiten pro Tag umgeschlagen.

Wie groß ist die Fläche für die Anlage?

Die Fläche der Anlage beträgt ca. 25.000 m2.

Warum ist ein drittes Modul notwendig?

Bis 2030 sagen Prognosen ein jährliches Wachstum von rund drei Prozent im gesamten Güterverkehr voraus. Durch den Klimawandel und die Kapazitätsgrenzen der Autobahnen steigt deshalb die Nach-frage nach kombinierten Transportangeboten. Ziel ist es, die Kapazitäten für die steigende Nachfrage nach Containerumschlägen und für den hohen Zwischenabstellbedarf von Containern des maritimen Verkehrs zu erweitern.

Mit wie vielen Zugfahrten rechnen Sie pro Tag?

Laut dem Transportprogramm sind 13 Zugfahrten pro Tag vorgesehen.

Wird die Anlage nach dem Ausbau rund um die Uhr betrieben?

Die Anlage darf rund um die Uhr betrieben werden. Erfahrungsgemäß wird jedoch durchschnittlich nur an 250 Tagen im Jahr umgeschlagen. Auch samstags und sonntags finden nur wenige Arbeiten im Terminal statt.

Bau und Finanzierung
Was kostet der Ausbau des KV-Terminals?

Für das KV-Terminal sind ca. 53 Millionen € eingeplant. In den Kosten sind sowohl Planungs- als auch Baukosten enthalten.

Wer bezahlt den Ausbau des KV-Terminals?

Der größte Anteil wird auf der Grundlage des Gesetzes über den Ausbau der Schienenwege des Bundes (Bundesschienenwegeausbaugesetz), also mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland finanziert. Ein weiterer Finanzierer ist die Deutsche Bahn AG mit eigenen Mitteln. Auch die Europäische Union (EU) ist im Rahmen des Connecting Europe Facility Sonderprogramms an der Finanzierung des Projekts beteiligt.

Wer baut das dritte Modul?

Die DB InfraGO AG als Infrastrukturunternehmen realisiert den Bau und wird gleichzeitig Anlageneigentümerin. Die Baudurchführung der einzelnen Maßnahmen wird in öffentlichen Ausschreibungsverfahren vornehmlich an mittelständische Unternehmen mit entsprechenden Qualifikationen vergeben.

Wann wird mit dem Bau des dritten Moduls begonnen?

Die Bauarbeiten für die Erweiterung haben im März 2024 gestartet.

Wird auch nachts gebaut?

Der Schutz der Anwohnenden vor Baustellenlärm steht bei der Bahn an höchster Stelle. Die DB beabsichtigt, Nachtarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Ganz vermeiden lässt sich das leider nicht. In Ausnahmen müssen lange im Vorfeld genehmigte Sperrpausen der Betriebsgleise auch nachts genutzt werden, um z.B. die Weichenanschlüsse an das bestehende Netz zu bauen.

Welche Einschränkungen wird es für mich als Anwohner:in während der Bauzeit geben (Umleitungen, Streckensperrung…)?

Es wird zu Baustellenverkehr auf der Westrandstraße kommen, weshalb es durch eine Ampelregelung zu leichten verkehrlichen Behinderungen kommen könnte.

Planung und Beteiligung
Wer hat die Entscheidung über den Ausbau getroffen?

Beim Umschlagbahnhof Kornwestheim besteht die Besonderheit, dass in der bestehenden Planfeststellung bereits drei Module eingeplant wurden. Gebaut wurden davon bisher erst zwei. Aus diesem Grund besteht für den Bau des dritten Moduls Planrecht, was die Planung und Umsetzung des Projekts erheblich beschleunigt.

Wann ist mit einer Inbetriebnahme zu rechnen?

Die Gesamtinbetriebnahme ist für Ende 2025 vorgesehen.

Wo kann ich mich über aktuelle Entwicklungen des Projekts informieren?

Auf der offiziellen Webseite der Umschlagbahnhöfe erfahren Sie alle wichtigen Informationen über das KV-Terminal Kornwestheim. Dort finden Sie auch aktuelle Berichte über Fortschritte beim Bau oder der Planung.


Sollten sich dennoch weitere Fragen ergeben, steht Ihnen das Projektteam gerne zur Verfügung. Es freut sich über Ihre Nachricht an kwu.pl@deutschebahn.com.

Wie wird die Öffentlichkeit in die Planungen eingebunden?

Eine frühe Öffentlichkeitbeteiligung bei neuen Infrastrukturprojekten steht bei der Deutschen Bahn an erster Stelle. Da der Planfeststellungsbeschluss für das KV-Terminal Kornwestheim schon vorliegt, ist eine nachträgliche Beteiligung an der Planung nicht mehr möglich. Dennoch sucht die Deutsche Bahn im Rahmen der weiteren Planung das Gespräch mit den betroffenen Stakeholdern (Anwohnende, Privateigentümer, lokale Vereine, etc.) und stellen das Projekt bei Infoveranstaltungen und Baustellenbesichtigungen vor.

Mensch und Umwelt
Was ist der Mehrwert des Projekts für die Region?

Insgesamt stärkt das erweiterte Angebot an Umschlagleistungen die Wirtschaftskraft des Standorts Kornwestheim. Die Kundenzufriedenheit aus Industrie und Gewerbe wird durch zuverlässige und kostengünstige Transporte auf der Schiene gesteigert. Indirekt schafft die DB durch die Stärkung des Wirt-schaftsstandorts Arbeitsplätze. Außerdem kann der Ausbau des Umschlagbahnhofs durch die Verlagerung des Verkehrs von der Straße zur Schiene rund 18,5 Millionen Lkw-Kilometer und 13.800 Tonnen CO² jährlich einsparen – und trägt damit zum Erreichen der (seitens der EU) geplanten Klimaschutzziele bei.

Wie viele Mitarbeitende arbeiten heute im Umschlagbahnhof Kornwestheim?

Derzeit sind 40 Mitarbeitende am Umschlagbahnhof Kornwestheim beschäftigt.

Wie viele neue Arbeitsplätze werden geschaffen?

Für den neu ausgebauten Umschlagbahnhof sind 8 zusätzliche Arbeitsplätze geplant.

Was tun Sie für den Artenschutz?

Im Sommer 2022 wurde für den geplanten Ausbau des Umschlagbahnhofs Kornwestheim eine vorgezogene artenschutzrechtliche Maßnahme durchgeführt. Diese umfasste das Abfangen und Umsiedeln von Eidechsen. Die Zauneidechsen wurden in ein Ersatzhabitat nach Steinheim an der Murr gebracht, die Mauereidechsen auf eine Ersatzfläche im Terminalbereich. In einer zweiten Abfangaktion im Frühjahr 2023 wurden die restlichen Eidechsen auf separate Ausgleichsflächen im Umfeld des Terminals für Kombinierten Verkehr Kornwestheim gebracht.

Wie werden die Eingriffe in die Natur ausgeglichen?

Für den unvermeidbaren Eingriff in die Natur wird auf einer Fläche von 0,89 Hektar für einen ökologischen Ausgleich gesorgt. Direkt vor Ort werden rund 0,34 Hektar Grünflächen und Biotope angelegt und damit neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen.

Halten Sie beim Betrieb Ihrer Anlage die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte ein?

Nach dem Abschluss der Bauarbeiten ist nicht die DB Netz AG, sondern die DUSS (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene – Straße mbH) als Betreiber für die Anlagen verantwortlich. Sie ist Deutschlands größter Terminalbetreiber im Binnenland für intermodale Schiene. Die Grenzwerte gemäß Planrecht werden eingehalten.

Was wird unternommen, um den Lärm beim Betrieb möglichst gering zu halten?

Anlagen des KV-Terminals verursachen Lärmimmissionen durch Verkehr und Betrieb. Um die gesetzlich geforderten Werte einzuhalten, werden verschiedene technische und konstruktive Maßnahmen ergriffen.

In der Anlage wird Gefahrgut umgeschlagen. Wie verhindern Sie, dass dadurch unser Trinkwasser und der Boden verseucht werden?

Das Entwässerungssystem im Umschlagbereich ist nach den Anforderungen der Bundesanlagenverordnung für wassergefährdende Stoffe (AwSV) auszuführen. Dabei wird das Versickerungswasser oder auch mögliche Leckagen in einem nach unten abgedichtetem Entwässerungssystem gesammelt und abgeführt. Zusätzlich ist eine Leckagewanne auf der Anlage vorhanden, um beschädigte Container aufzunehmen.

In unserer Mediathek finden Sie die FAQ außerdem als PDF-Dokument zum Download.